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Siegfriedsbrunnen
Siegfriedbrunnen werden Brunnen im Odenwald oder in seiner Nähe genannt, an denen Siegfried, der Protagonist der Nibelungensage, von Hagen von Tronje ermordet worden sein soll.
Das Nibelungenlied beruht auf einer Heldensage mit im Prinzip typisierenden oder anonymen Ortsbeschreibungen. Elemente der Volks- und Heimatsage (z. B. Bemerkungen über Odenheim) wurden erst durch Bearbeitungen hinzugefügt[1]. Auf Grund unterschiedlicher Angaben in den überlieferten Fassungen des Epos beanspruchen verschiedene Gemeinden den Tatort, die Siegfriedsquelle, für sich. Da ein textinterpretatorischer Nachweis kaum möglich ist, basieren diese Vermutungen auf Indizien, wie ähnlich lautende Flurbezeichnungen, und einer Überprüfung der Schlüssigkeit der Handlung. Allerdings geht es dabei nicht um die Ermittlung einer historisch-geographischen Lokalität[2], sondern um Nachweise dafür, dass der (bzw. die) Verfasser oder Bearbeiter für seine (ihre) fiktive Geschichte Vorbilder aus seinen (ihren) Erfahrungen benutzte(n).
Der Überwald
Die Besiedelung des Überwaldes steht in direktem Zusammenhang mit der Entstehung des Klosters Lorsch. 773 hatte König Karl der Große seine Königsmark Heppenheim dem neu gegründeten Kloster Lorsch geschenkt. Da dieses Gebiet jedoch Wormser und Mainzer kirchlichen Besitz mit einschloss, kam es in der Folgezeit zu einer Zäsur zwischen Lorsch und den beiden Bistümern. Die Grenzen wurden neu festgelegt und das Weschnitztal, der Überwald und das Gebiet um Beerfelden verblieb bei der Mark Heppenheim und damit beim Kloster Lorsch. Lorscher Benediktiner-Mönche zogen nun aus, um das Gebiet für ihr Kloster zu erschließen. Zunächst über die Flusstäler und später über die bewaldeten Höhenzüge in das Innere des Odenwaldes.
Dabei mussten auch die Gebirgszüge der Tromm und der Kreidacher Höhe überquert werden, um in das heutige Gebiet, das “über dem Wald” lag, zu erreichen. In diesem Sinne steht der davon abgeleitete Name “Überwald” bis heute für diese Region. Zur Bekanntheit des Namens trugen der Bergbau sowie seit der Wende des 19 Jhdt. die sogenannte Überwald-Bahn bei, wovon heute noch imposante Viadukte und Tunnel der Strecke zeugen. Seit 2013 verkehrt hier die weltweit erste Solar-Draisine.
Quelle: https://www.ueberwald.eu/
Beerfelder Galgen
Der Galgen von Beerfelden ist einer der ältesten und besterhaltenen im Bundesgebiet, wenn nicht sogar in Europa. Drei schlanke Rotsandsteinsäulen von ungefähr 5m Höhe, in einem Dreieck aufgestellt, bildeten das Hochgericht der Oberzent unter der Herrschaft der Grafen von Erbach. Diesen wurde 1806 durch die Mediatisierung seitens Napoleons I. die Gewalt über Leben und Tod ihrer "Untertanen" entzogen.
Der Galgen wurde 1597, also vor dem 30-jährigen Krieg, anstelle eines Holzgalgens errichtet und war somit im Jahr 1997 400 Jahre alt geworden.